Verbessere deine Stresskompetenz

von Susanne Seydel  - September 16, 2024

Manchmal reicht ein kleiner Auslöser und der Stress ist plötzlich allgegenwärtig. Damit wir gar nicht erst in diesen Zustand geraten, gibt es eine Methode, die euch helfen kann, eure persönliche Stressreaktion besser zu verstehen und gezielt Stressoren zu erkennen und abzubauen: die Stressampel von Kaluza. Sie hilft nicht nur dabei, den eigenen Stresslevel in drei Phasen (Grün, Gelb, Rot) einzuordnen, sondern bietet auch Einblicke in die Ursachen des Stresses und wie ihr durch effektives Stressmanagement gegensteuern könnt.

Die drei Aspekte der Stressampel: Stressoren, persönliche Stressverstärker und Stressreaktionen

Um Stress besser zu bewältigen, müssen wir die verschiedenen Bestandteile verstehen, die zum Stress führen. Die Stressampel von Kaluza basiert auf drei wichtigen Säulen:

Stressoren

Stressoren sind äußere oder innere Auslöser von Stress. Sie können vielfältig sein, zum Beispiel:

  • Äußere Stressoren: Zeitdruck, berufliche Überforderung, Konflikte im sozialen Umfeld oder gesundheitliche Probleme.
  • Innere Stressoren: Selbstzweifel, überhöhte Erwartungen an sich selbst oder Ängste.

    Diese Stressoren beeinflussen, wie schnell wir in stressige Phasen kommen. Der erste Schritt ist, deine persönlichen Stressoren zu identifizieren. Welche Situationen oder Gedanken setzen dich besonders unter Druck?

Persönliche Stressverstärker

Während Stressoren von außen auf uns einwirken, verstärken unsere inneren Überzeugungen und Denkmuster oft das Stressempfinden. Vielleicht erkennst du dich in einem dieser Sätze wieder?

  • „Ich muss immer perfekt sein!“
  • „Wenn ich das nicht schaffe, bin ich ein Versager.“
  • „Ich darf keine Schwäche zeigen!“

    Solche Gedanken sind typische Stressverstärker, die den Stress schlimmer machen, weil sie uns in einen Teufelskreis aus negativen Emotionen ziehen. Indem du diese persönlichen Stressverstärker erkennst, kannst du gezielt daran arbeiten, sie abzubauen und positiver zu denken.

Stressreaktionen

Jeder Körper reagiert anders auf Stress. Bei einigen äußert sich Stress körperlich, bei anderen emotional oder mental. Typische Stressreaktionen können sein:

  • Körperliche Reaktionen: Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, erhöhter Herzschlag, Magenprobleme.
  • Emotionale Reaktionen: Reizbarkeit, Angst, Überforderung oder sogar depressive Verstimmungen.
  • Mentale Reaktionen: Konzentrationsprobleme, Gedächtnislücken oder das Gefühl, keinen klaren Gedanken fassen zu können.

    Indem du deine Stressreaktionen besser kennst, kannst du rechtzeitig eingreifen, bevor sich der Stress negativ auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden auswirkt.
Stressampel von Kaluza
Stressampel von Kaluza

Was bedeutet die Stressampel?

Die Stressampel von Kaluza ordnet Stress in drei Phasen ein: Grün, Gelb und Rot. Diese Phasen helfen dir, den eigenen Stresslevel zu erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

  • Grüne Phase: Du bist im Gleichgewicht, fühlst dich entspannt und kannst Herausforderungen gut bewältigen. Alles im grünen Bereich!
  • Gelbe Phase: Erste Warnsignale tauchen auf. Du spürst vielleicht, dass du unruhiger wirst, schlechter schläfst oder gereizter reagierst. Jetzt ist der Moment, aktiv zu werden und deine Stressbewältigung zu stärken.
  • Rote Phase: Alarmstufe Rot! Du fühlst dich stark gestresst, überfordert und körperlich oder emotional erschöpft. Hier hilft nur noch eine Pause und gezielte Entspannungsmaßnahmen.

Wie du die Stressampel von Kaluza effektiv nutzt

Stressoren und Stressverstärker erkennen und abbauen

Der erste Schritt besteht darin, deine Stressoren zu identifizieren. Beobachte dann, welche Situationen oder Gedanken deinen Stress verstärken. Wenn du erkennst, was bei dir Stress auslöst, kannst du gezielt daran arbeiten, diese Stressoren zu minimieren oder besser damit umzugehen. Um sich über das eigene Stressverhalten bewusst zu werden, hilft das Führen eines Stress-Tagebuchs. Sehr aufschlussreich!

  • Lerne „Nein“ zu sagen.
  • Strukturiere deine Arbeitsaufgaben (gezielter).
  • Delegiere Aufgaben.
  • Definiere persönliche und berufliche Prioritäten.
  • Suche dir Unterstützung.
  • Frage nach und führe klärende Gespräche.
  • Hinterfrage deinen Perfektionismus.
  • Akzeptiere deine Leistungsgrenzen.
  • Bewahre mehr innere Distanz zu den Dingen, nimm nicht alles persönlich.
  • Schärfe deinen Blick für das Wesentliche.
  • Würdige Erfolge und Schönes. Feier dich selbst!
  • Sei offener anderen Menschen gegenüber.

Grüne Phase: Deine Balance finden

Nutze die grüne Phase, um deine Stressbewältigung zu stärken und langfristig Stress abzubauen. Finde Routinen, die dir guttun, und sorge dafür, dass du regelmäßig Zeit für Entspannung und Erholung einplanst. Das könnten Atemübungen, Yoga oder einfach ein entspannter Spaziergang sein.
Diese Selbstfürsorge ist besonders wichtig, um persönliche Stressverstärker in Schach zu halten und nicht unnötig in die gelbe oder rote Phase zu rutschen.

Gelbe Phase: Frühzeitig handeln

Wenn du merkst, dass du in die gelbe Phase kommst, ist es wichtig, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um deinen Stress zu reduzieren:

  • Entspannungsübungen: Atemtechniken wie die 4-7-8-Methode helfen, das Nervensystem schnell zu beruhigen und akute Stressreaktionen zu lindern.
  • Bewegung: Geh an die frische Luft, powere dich beim Sport aus oder mache ein paar Minuten Yoga – das hilft, Stress abzubauen und den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Zeitmanagement: Setze Prioritäten und streiche alles Unnötige von deiner To-do-Liste. So vermeidest du Überforderung und erhöhst deine Resilienz.

Rote Phase: Notbremse ziehen

Wenn du dich in der roten Phase befindest, ist es Zeit für eine echte Pause. Dein Körper zeigt dir deutlich, dass er überlastet ist. Einige schnelle Maßnahmen:

  • Kaltes Wasser: Kaltes Wasser hilft, akuten Stress abzubauen. Trinke ein Glas kaltes Wasser, halte deine Handgelenke darunter oder wasche dein Gesicht damit.
  • Social Support: Sprich mit jemandem über deine Sorgen oder hol dir Unterstützung bei einer vertrauten Person. Stressabbau gelingt oft leichter, wenn man sich anderen öffnet.
  • Ruhepausen: Schalte alles aus, zieh dich zurück und gönn dir mindestens 10 Minuten absolute Stille oder Meditation.

Langfristige Stressbewältigung: Entwickle deine persönliche Strategie

Langfristig ist es entscheidend, deine Stressoren und Stressverstärker zu kennen und gezielt an ihnen zu arbeiten. Hier einige Tipps:

  • Selbstfürsorge einplanen: Lege regelmäßig Zeiten für Entspannung und Erholung fest, um langfristig stressresistenter zu werden. Das hilft dir bei der Stressbewältigung und dabei, Stress besser abzubauen.
  • Negative Denkmuster hinterfragen: Arbeite daran, deine persönlichen Stressverstärker zu erkennen und durch positive, realistischere Gedanken zu ersetzen. Das hilft dir, in stressigen Situationen gelassener zu reagieren.
  • Grenzen setzen: Lerne, „Nein“ zu sagen, um dich nicht durch zu viele Verpflichtungen zu überlasten.

Fazit: Nutze die Stressampel als deinen persönlichen Wegweiser

Die Stressampel von Kaluza ist ein super Tool, um Stressreaktionen besser zu verstehen und gezielt zu bewältigen. Indem du deine Stressoren, Stressverstärker und körperlichen Stressreaktionen kennst, kannst du die Zeichen frühzeitig erkennen und mit einfachen, aber wirkungsvollen Strategien dagegen ansteuern. Besonders für Krebspatienten ist es wichtig, die eigenen Stressauslöser zu identifizieren und die Stressbewältigung kontinuierlich zu verbessern.

Wenn du mehr über die Stressampel von Kaluza und andere Methoden zur Stressbewältigung für Krebspatienten erfahren möchtest, kontaktiere mich direkt. Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zu mehr innerer Gelassenheit zu begleiten!

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